Klinikum OS für Krebstherapie ausgezeichnet
Als allererstes nicht-universitäres Krankenhaus in Deutschland wurde jetzt die Onkologie des Klinikums Osnabrück von einer europäischen Kommission für seine Hochdosistherapie in Verbindung mit der Stammzelltransplantation ausgezeichnet.

Wie das Krankenhaus mitteilte, wird diese Behandlungskombination in der Region ausschließlich im Klinikum angeboten. Bisher hätten in Deutschland nur Universitätskliniken dieses hohe Niveau nachweisen können. Eine Kommission hat die hohe Kompetenz des Personals, die Qualität der Versorgungsprozesse, die räumlichen Voraussetzungen sowie die technische Ausstattung genauestens analysiert und die Betreuung der Krebspatienten am Klinikum Osnabrück für ausgezeichnet befunden. "Das Zertifikat ist ein großes Lob und bietet unseren Patienten zusätzlich die Sicherheit, dass auch europaweit anerkannte Fachleute die Betreuung von Krebspatienten, wie sie bei uns stattfindet, hoch einschätzen", so Klinikum-Geschäftsführer Dr. Hansjörg Hermes.
Gerade bei Patienten mit einer bösartigen Bluterkrankung (Plasmozytomen, Lymphomen) ist die Hochdosistherapie in Verbindung mit einer Blutstammzelltransplantation weit wirksamer als eine konventionelle Chemotherapie. "Dabei können die Medikamente besonders hoch dosiert werden, um die Krebszellen möglichst effektiv zu bekämpfen", erklärte Chefarzt Prof. Dr. Olaf Koch. Die Medikamente sind gleichzeitig jedoch schädlich für die Bildung neuen Blutes und führen für einige Tage zu einer extremen Abwehrschwäche.
Daher steht im Klinikum Osnabrück zum Schutz der Patienten vor Krankheitserregern ein abgetrennter Transplantationsbereich mit zwei Isolationszimmern bereit. Ohne die Transplantation von eigenen Stammzellen, die den Wiederaufbau der gesunden Zellen fördern und beschleunigen, wäre die wichtige Therapie nicht durchführbar. Zwischen 20 und 30 Patienten profitieren am Klinikum jährlich von dieser Behandlungskombination.
Um das Zertifikat des "Gemeinsamen Akkreditierungskomitee der Internationalen und der Europäischen Gesellschaft für Stammzelltransplantation" und des "Deutschen Register für Stammzelltransplantationen" zu erhalten, muss das Team über umfangreiches Know-how verfügen. "Wir müssen die Stammzellen zunächst aus dem Blut des Patienten gewinnen, sie aufbereiten und lagerungsfähig machen", erläuterte Dr. Rudolf Peceny, der das Stammzellprogramm am Klinikum leitet. Über eine Blutwäsche (Apherese) werden im Vorfeld die notwendigen Stammzellen gewonnen, eine Blutbank übernimmt das Tieffrieren und Lagern des Transplantats in flüssigem Stickstoff.
Die Zahl der Menschen mit bösartigen Erkrankungen der Lymphknoten und der blutbildenden Organe wird aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter wachsen. Die Hochdosistherapie in Verbindung mit der Blutstammzelltransplantation ist daher ein äußerst wichtiges Versorgungsangebot, das auch künftig vielen Menschen mit diesen Erkrankungen die Aussicht auf ein "zweites Leben" eröffnen kann. (Quelle: Klinikum Osnabrück)
Foto: Große Freude über die europaweit anerkannte Auszeichnung: Dr. Rudolf Peceny, Klinikum-Geschäftsführer Dr. Hansjörg Hermes und Onkologie-Chefarzt Prof. Dr. Olaf Koch (v.l.).
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