Das Thema Digitalisierung steht für viele Unternehmen ganz oben auf der Prioritätenliste. Das Redaktionsteam der WIGOS sprach vor diesem Hintergrund mit Henning Mayer von der mayfeld wergeagentur GmbH aus Bad Rothenfelde. Mayer betreut für die WIGOS das Thema Markterschließung bei ihrem kostenfreien Angebot "Impulsberatung Digitalsisierung".
Herr Mayer, Sie begleiten Unternehmen im Landkreis Osnabrück im Rahmen der Impulsberatung Digitalisierung – mit einem Fokus auf Markterschließung. Was sind aktuell die wichtigsten Themen, die Ihnen in der Beratung begegnen?
Henning Mayer: Aktuell dreht sich vieles um die Frage: Wie werde ich digital sichtbar – und wie erreiche ich meine Zielgruppen wirklich effektiv? Viele Unternehmen im Landkreis Osnabrück haben ein gutes Produkt oder eine solide Dienstleistung, aber es fehlt ihnen an einer klaren Online-Strategie, um neue Märkte oder Kundengruppen zu erschließen.
Ein zentrales Thema ist deshalb die Optimierung der eigenen Website – sowohl technisch als auch inhaltlich. Dazu gehören Suchmaschinenoptimierung (SEO), der gezielte Einsatz von Online-Marketing-Kanälen wie Google Ads oder Social Media, aber auch das Thema Datenschutz, das gerade in der digitalen Kommunikation immer wieder Fragen aufwirft.
Was ich dabei besonders spannend finde: Die Unternehmen wollen nicht nur „digitaler werden“, sondern wirklich verstehen, was sie tun und warum. Genau da setzen wir in der Beratung an – individuell, praxisnah und immer mit Blick auf den Nutzen für das Unternehmen.
Auch das Thema Fachkräftesicherung steht für viele Betriebe weit oben auf der Agenda. Wie kann Digitalisierung – etwa im Bereich Sichtbarkeit oder Kommunikation – dazu beitragen, Fachkräfte zu gewinnen oder zu binden?
Henning Mayer: Das Thema Fachkräftesicherung ist tatsächlich eines, das in fast jedem Beratungsgespräch mitschwingt – oft ganz unterschwellig. Viele Betriebe merken: Gute Leute zu finden ist schwer geworden, und bestehende Mitarbeitende langfristig zu binden, braucht mehr als nur ein gutes Gehalt.
Hier kann Digitalisierung an mehreren Stellen konkret unterstützen. Der erste Hebel ist die digitale Sichtbarkeit als Arbeitgeber – also: Wie präsentiere ich mich im Netz? Ist meine Website aktuell, sympathisch und authentisch? Gibt es eine Karriereseite? Und wie sichtbar bin ich in Suchmaschinen oder auf Social Media?
Gerade kleinere Unternehmen haben hier oft Nachholbedarf – und gleichzeitig großes Potenzial. Denn wer seine Werte, sein Team und seine Unternehmenskultur ehrlich und modern präsentiert, hat deutlich bessere Chancen, passende Fachkräfte anzusprechen.
Ein zweiter wichtiger Punkt ist die interne Kommunikation und Zusammenarbeit. Digitale Tools – von Projektplattformen bis hin zu Video-Calls oder Chat-Tools – erleichtern nicht nur die Abstimmung im Team, sondern zeigen auch, dass ein Unternehmen offen für moderne Arbeitsweisen ist. Das ist gerade für jüngere Fachkräfte ein echter Pluspunkt.
In der Beratung schauen wir deshalb oft gemeinsam: Wie kann ich digitale Möglichkeiten nutzen, um attraktiver zu wirken – nach außen und nach innen? Und welche Schritte bringen mir schnell spürbare Ergebnisse?
In Ihrer Beratung spielt auch Social Media eine Rolle. Welche Fehler sehen Sie häufig – und was macht eine gute digitale Strategie zur Markterschließung heute aus?
Henning Mayer: Ja, Social Media ist definitiv ein Dauerthema – aber oft auch eines mit vielen Fragezeichen. Viele Unternehmen haben zwar einen Account bei Instagram, Facebook oder LinkedIn, posten aber eher sporadisch, ohne klare Strategie. Das häufigste Problem: Es fehlt ein roter Faden.
Ein typischer Fehler ist, Social Media als reinen Werbekanal zu sehen – dabei geht es vor allem um Dialog, Sichtbarkeit und Vertrauen. Wer nur Produkte postet, aber nicht zeigt, wer dahintersteht, wird es schwer haben, echte Bindung aufzubauen.
Außerdem unterschätzen viele den Aufwand – oder überschätzen gleichzeitig, was ein einzelner Post bewirken kann. Lieber regelmäßig und authentisch als einmalig und perfekt inszeniert – das ist oft der bessere Weg.
Eine gute digitale Strategie zur Markterschließung beginnt mit Fragen wie:
Wen will ich erreichen? Was will ich transportieren – und wo hält sich meine Zielgruppe überhaupt auf?
Aus diesen Antworten entwickeln wir dann gemeinsam mit dem Unternehmen ein Konzept, das zur Marke passt – und das auch mit den vorhandenen Ressourcen machbar ist. Das kann bedeuten: lieber zwei gut gepflegte Kanäle als fünf halbherzige. Oder: Content aus dem Alltag nutzen, statt immer aufwendige Shootings zu planen.
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Können Sie ein Beispiel nennen, bei dem die Impulsberatung Digitalisierung für ein Unternehmen im Landkreis einen spürbaren Unterschied gemacht hat?
Ein besonders schönes Beispiel ist ein Handwerksbetrieb aus dem südlichen Landkreis Osnabrück, den ich im Rahmen der Impulsberatung Digitalisierung begleiten durfte. Das Unternehmen war fachlich top aufgestellt, hatte aber kaum digitale Präsenz – keine Website, kein Google-Eintrag, keine Möglichkeit zur digitalen Kontaktaufnahme. Die Inhaberin war offen, aber unsicher, was sie wirklich braucht – und was nicht.
In der Beratung haben wir gemeinsam analysiert, welche Maßnahmen schnell Wirkung zeigen würden. Schon durch die Einrichtung eines professionellen Google-Unternehmensprofils, ein einfaches Online-Kontaktformular und gezielte Sichtbarkeitsmaßnahmen konnte der Betrieb innerhalb weniger Wochen deutlich mehr Anfragen generieren.
Besonders motivierend war für die Unternehmerin, dass sie die ersten Erfolge sofort gespürt hat – und plötzlich wurde das Thema Digitalisierung nicht mehr als Belastung, sondern als echte Chance wahrgenommen.
Solche Erlebnisse zeigen mir immer wieder: Es braucht keine riesigen Investitionen – sondern den Mut, den ersten Schritt zu gehen. Und genau dabei hilft die Impulsberatung: durch Struktur, Klarheit und Begleitung.
Und zum Abschluss: Wenn Sie einem Unternehmen einen einzigen Impuls mitgeben dürften – welcher wäre das?
Henning Mayer: Mein Impuls wäre: Einfach anfangen.
Nicht warten, bis alles perfekt ist – sondern den ersten Schritt machen. Digitalisierung ist kein Projekt, das irgendwann „fertig“ ist, sondern ein Prozess, den jedes Unternehmen in seinem eigenen Tempo gestalten darf.
Es geht nicht darum, sofort alles umzukrempeln oder jedes neue Tool einzuführen. Es geht darum, herauszufinden, was wirklich hilft, den eigenen Betrieb zukunftsfähig zu machen – und dann gezielt loszulegen.
Wer sich auf den Weg macht, wird merken: Digitalisierung ist kein Fremdwort – sondern eine echte Chance, einfacher, sichtbarer und erfolgreicher zu arbeiten. Und man muss es nicht allein schaffen – es gibt Unterstützung. Genau dafür ist die Impulsberatung da.