Unter dem Motto „Voneinander und miteinander lernen“ fand jetzt der Fachkräftetag im Coppenrath Innovation Center (CIC) in Osnabrück statt. Rund 150 Teilnehmer – darunter Geschäftsführer, Personalverantwortliche und Unterstützer – nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Herausforderungen bei der Fachkräftegewinnung und -bindung auszutauschen und praxisnahe Lösungsansätze kennenzulernen. Auch das WIGOS Fachkräftebüro war Mitveranstalter des Fachkräftetags Region Osnabrück.
„Wie wichtig es ist, gute Anreize für die Gewinnung von Fachkräften zu setzen, zeigt schon der Veranstaltungsort, das Coppenrath Innovation Center“, betonte Prof. Dr. Felix Osterheider in seiner Begrüßung. So habe das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), der erste Ankermieter des CIC, ganz bewusst diesen Standort im modernsten Ambiente und in Bahnhofsnähe ausgewählt. Denn nur so gelinge es, eher metropolenorientierte Fachkräfte im Bereich der Künstlichen Intelligenz für Osnabrück zu begeistern. Das gelte auch für die regionalen Unternehmen, die letztlich selbst alle Potenziale zur Fachkräftesicherung ausschöpfen müssen.
Wie Fachkräftegewinnung und -bindung im betrieblichen Alltag funktionieren kann, zeigten die von Christina Relius moderierten Praxisberichte aus den regionalen Betrieben. So schilderte etwa Sarah Schwekendiek von der Wäscherei Schwider GmbH in Dissen, wie ihr Unternehmen etwa durch Optimierung von Arbeitsprozessen, Verbesserung der Unternehmenskultur und durch Weiterentwicklung der Mitarbeiter die eigene Arbeitgeberattraktivität verbessern konnte. Sie nutzte dabei das 2023 von der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim gestartete Coaching-Programm „Arbeitgeberattraktivität im Handwerk“, an dem über 90 Betriebe teilgenommen haben.
Lennard Böhne vom Osnabrücker Modehaus L&T stellte das Qualitätssiegel „IHK-Top-Ausbildungsbetrieb“ vor, mit dem das Unternehmen 2021 und 2024 ausgezeichnet wurde. „Für unser Modehaus ist die betriebliche Ausbildung eines der zentralen und bedeutendsten Instrumente zur Gewinnung von Fachkräften. Daher ist uns eine hohe Ausbildungsqualität sehr wichtig. Dies dokumentiert das IHK-Siegel, das zugleich Ansporn für uns ist, die Ausbildung kontinuierlich weiterzuentwickeln“, erklärte er.
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Wie internationale Fachkräfte erfolgreich angeworben werden können, machte Alexander Schröder vom Klinkerwerk B. Feldhaus GmbH & Co. KG aus Bad Laer deutlich. Zwei neue Auszubildende aus China berichteten persönlich von ihrem Start in der Region. „Ohne die Unterstützung der WIGOS wäre dieser Schritt für uns deutlich schwieriger gewesen“, so Schröder. Auch Sebastian Winter von der Klinikum Osnabrück GmbH betonte, welche Bedeutung eine strukturierte Begleitung neuer Mitarbeiter aus dem Ausland hat. Hier habe das Welcome & Connect Center Osnabrück entscheidend geholfen, etwa bei der Wohnungssuche oder bei kulturellen Angeboten.
Alexander Pohle von der InnovaITec GmbH stellte mit der Agentur für Arbeit ein Umschulungsprojekt im IT-Service vor: Hier werden Beschäftigte finanziell gefördert, die sich bereits im Arbeitsleben befinden, aber noch keinen Berufsabschluss erworben haben. „Wir haben erlebt, dass geförderte Umschulungen ein enormes Potenzial für die Fachkräftesicherung bieten“, berichtet Pohle. Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit bietet Arbeitgebern und Mitarbeitern dazu Beratung an.
Pia Barth vom Transformationshub Osnabrück (T-Hub) unterstützt die KMUs insbesondere bei den Fragen „Wo fange ich an? An wen kann ich mich wenden?“ Der T-Hub sensibilisiert für Transformationsthemen und ermittelt Bedarfe, entwickelt Lösungen und ermöglicht den Austausch mit relevanten Wirtschaftsakteuren.
Im Impulsvortrag von Ann-Christin Rinker von der Beratungsagentur Rinker & Rinker ging es unter dem Titel „Wissen geht, wenn Babyboomer gehen“. Sie gab praxisnahe Tipps für den Wissenstransfer in mittelständischen Betrieben. „Unser Ziel ist es, Wissen so zu sichern, dass es nicht mit dem Ausscheiden erfahrener Mitarbeiter verloren geht, sondern für kommende Generationen nutzbar bleibt“, so Rinker.
Neben den Impulsen aus der Praxis spielte auch technologische Innovation eine wichtige Rolle. Mit dem Projekt „RoboCraft – Robotik und Exoskelette im Handwerk“ präsentierte die Handwerkskammer modernste Robotiklösungen. Die Gäste konnten Exoskelette direkt vor Ort ausprobieren und sich über konkrete Einsatzmöglichkeiten im Handwerk informieren.
Zum Abschluss lud der Markt der Möglichkeiten dazu ein, mit regionalen Partnern ins Gespräch zu kommen, Beratungsangebote kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Das Format „Fachkräftetag Region Osnabrück“ soll 2026 fortgeführt werden.
Bildunterschrift
(v. l.): Die 16 Referenten des Fachkräftetags 2025 stellten zusammen mit Moderatorin Christina Relius (6. v. l.) Ideen zur Fachkräftegewinnung und -bindung.
Quelle: Pressemitteilung IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim
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