Der Hafen Wittlager Land präsentierte im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung das innovative Konzept für einen dezentralen Containertransport auf der Wasserstraße („DeConTrans“).
Nutzung kleiner, hybridelektrisch angetriebener und perspektivisch automatisierbarer Binnenschiffe
Im Gespräch mit dem Nds. Verkehrsminister, Olaf Lies, erläuterte Susanne Neuenfeldt, Geschäftsführerin der HWL GmbH, die gemeinsame Projektidee des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz und dem DST Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e. V. Durch intensive Untersuchungen und Simulationen wurden die technische Machbarkeit, wirtschaftliche Tragfähigkeit und ökologische Sinnhaftigkeit für einen dezentralen Containertransport im westdeutschen Kanalnetz nachgewiesen. Die Kernidee basiert auf der Nutzung kleiner, hybridelektrisch angetriebener und perspektivisch automatisierbarer Binnenschiffe, die als Feederservice die größeren Binnenhubs im Seehafenhinterlandverkehr der Westhäfen (Duisburg, Wesel) und der Nordhäfen (Minden) bedienen können. Die Einbeziehung von dezentralen Umschlagstellen im gesamten westdeutschen Kanalnetz und die Integration in bestehende Services stellen wesentliche Aspekte dieses innovativen Konzeptes dar.
Potenzial, die Logistiklandschaft in Niedersachsen und darüber hinaus zu revolutionieren
Insgesamt leistet das Projekt DeConTrans einen Beitrag dazu, dass die Verkehrsträger Straße und Schiene entlastet und die inländischen Wasserstraßen und deren Infrastruktur wirtschaftlich ausgelastet werden. Zugleich werden Emissionen reduziert und nachhaltiges Wirtschaften ermöglicht. „Dieses Projekt hat das Potenzial, die Logistiklandschaft in Niedersachsen und darüber hinaus zu revolutionieren. Es steigert mit kleineren Schiffen die Effizienz des Containertransports und trägt zur Reduzierung der Umweltauswirkungen bei", sagte Thomas Uhlen bei dem Treffen. Verkehrsminister Olaf Lies war sehr interessiert: "Ich sehe großes Potenzial in dieser innovativen Idee und bin zu weiteren Gesprächen bereit.“ Susanne Neuenfeldt betonte die Bedeutung dieses Projekts für die Region: „Der Hafen Wittlager Land freut sich, Teil dieses wegweisenden Projekts zu sein. Es könnte die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region stärken und die Wirtschaft ankurbeln."
Projekt soll in Pilotbetrieb überführt werden
Das Treffen endete mit dem gemeinsamen Ziel, das Projekt in einen Pilotbetrieb zu überführen und die Entwicklung eines Betreibermodells voranzutreiben. Der Hafen Wittlager Land, der als Mitglied des Hafenbandes am Mittellandkanal inzwischen neu errichtet wurde mit zukunftsorientierter Infrastruktur, verfolgt das Ziel, derartige Projekte zu unterstützen und möchte gemeinsam mit den Akteuren des Hafens, den Unternehmen der Region, den Reedereien und der künftigen Betreibergesellschaft daran arbeiten.
Modernste Lade- und Entlageeinrichtungen im Hafen Wittlager Land
Der Hafen verfügt demnächst über modernste Lade- und Entladeeinrichtungen für Container und Schüttgüter, die den effizienten Umschlag von Waren gewährleisten. Die Lage am Mittellandkanal ermöglicht es Unternehmen aus der Region und darüber hinaus, ihre Waren auf kostengünstige und bequeme Weise zu transportieren. Der Hafen Wittlager Land wird auch eine wichtige Rolle in der Förderung der Binnenschifffahrt spielen. Er bietet Anlegemöglichkeiten für Binnenschiffe und ermöglicht somit den nahtlosen Übergang zwischen Wasser- und Straßentransport. "Der Hafen Wittlager Land ist ein Meilenstein für unsere Region und ein Beispiel für nachhaltige Entwicklung im Güterverkehr", sagt Geschäftsführerin Neuenfeldt. "Wir sind stolz darauf, einen Hafen zu haben, der nicht nur wirtschaftlich bedeutend ist, sondern auch unseren Einsatz für den Umweltschutz unterstreicht."
Kostenvorteile, optimierter Kraftstoffverbrauch und reduzierter CO2-Ausstoß als Ziel
Eine autonome Schifffahrt in Form eines Shuttledienstes kann dazu beitragen, den Kraftstoffverbrauch zu optimieren und den CO2-Ausstoß zu reduzieren, indem sie effiziente Routen und Geschwindigkeiten wählt. Die autonome Binnenschifffahrt könnte dazu beitragen, den Betrieb kostengünstiger zu gestalten und die Effizienz der Lieferketten in Deutschland zu verbessern. Zukunftsperspektive: Eine erfolgreiche Durchführung dieses Tests eröffnet die Möglichkeit, autonom betriebene Binnenschiffe in den kommenden Jahren verstärkt in die kommerzielle Schifffahrt zu integrieren. Organisiert wurde das Treffen durch den CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Uhlen, der sich vorab auch schon am Hafen Wittlager Land darüber informierte.
Bildunterschrift:
Susanne Neuenfeldt, Geschäftsführerin der HWL GmbH (m.) zusammen mit einer Delegation aus dem Wittlager Land bei Minister Olaf Lies (2.v.r.)
Bildquelle: Edna Skala-Kern