Die Handwerkskammer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim feierte ihr 125-jähriges Bestehen mit einem großem Festakt. Nünemann: „Wir sind zentraler regionaler Akteur der heimischen Wirtschaftsstruktur“. Auch die WIGOS wünscht der Handwerkskammer als wichtigem und vertrauensvollem Partner alles Gute zu ihrem Jubiläum.
Gemeinsam mit zahlreichen Gästen hat die Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ihr 125-jähriges Jubiläum gefeiert. Zum Festakt im Alando Ballhaus in Osnabrück begrüßte Kammerpräsident Andreas Nünemann viele Akteure aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft sowie Mitarbeitende. Showeinlagen und ein Bühnenprogramm begeisterten die Besucher.
In seiner Ansprache betonte Nünemann die regionale und überregionale Bedeutung des Handwerks für die wirtschaftliche Stabilität. „Unsere Kammer ist das Sprachrohr für rund 11.500 Betriebe mit mehr als 100.000 Beschäftigten. Somit kann man in der Tat davon sprechen, dass wir ein zentraler regionaler Akteur der heimischen Wirtschaftsstruktur sind“, erklärte er und verwies auf die komplexen Aufgabenstellungen, mit denen sich Betriebe konfrontiert sehen: „Klimawende stemmen, Solaranlagen aufs Dach schrauben, die Digitalisierung mittragen und ganz nebenbei auch noch den Nachwuchs sichern.“
Von den anwesenden Politikern wünschte er sich mehr Aufmerksamkeit für kleine und mittlere Unternehmen. „Oftmals stehen Konzerne und Werften im Vordergrund. Dass die tragende Säule unserer Wirtschaft im ländlichen Raum aus ‚Elektro Müller‘, der ‚Fleischerei Meier‘, der Tischlerei, der Kfz- oder Landmaschinenwerkstatt besteht, ist bei vielen Akteuren der politischen Parteien in Hannover oder Berlin noch nicht genug angekommen“, stellte Nünemann fest. Er forderte in diesem Zusammenhang besonders, dass an Schulen früher und häufiger Phasen zur Berufsorientierung eingeführt werden, in denen junge Menschen Ausbildungsberufe kennenlernen können.
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Diesen Apell richtete Nünemann gerade an Festredner und den neuen niedersächsischen Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne. In seiner Rede ging Tonne auf die Verdienste der Betriebe für die Region ein. „Das Handwerk steht nicht am Spielfeldrand, sondern immer auf dem Platz“, kam Tonne auf die Leistungen der Unternehmen zu sprechen, die in Niedersachsen einen Umsatz von mehr als 80 Milliarden Euro jährlich erwirtschaften. Ebenso bestätigte er, dass eine verstärkte Berufsorientierung in den Schulen der richtige Weg sei.
In ihrem Grußwort betonte Osnabrücks Oberbürgermeistern Katharina Pötter, wie wichtig die duale Ausbildung für die Region insgesamt sei. Infrastruktur, Digitalisierung und Energiewende würden nun einmal von Profis umgesetzt und in Stand gehalten. „Das lernt man nicht auf YouTube“, so Pötter. Zwar treffe die Politik viele Entscheidungen, doch letztlich seien die Betriebe für die Umsetzung verantwortlich.
Einig waren sich die Redner darin, den Mittelstand in den kommenden Jahren weiter fördern zu wollen. So griff Nünemann die Inhalte des Positionspapiers auf, das die Vollversammlung im Juni verabschiedet hatte. Darin fordert die Kammer bessere Strukturen und Rahmenbedingungen für die Handwerksunternehmen. Gerade im Bereich Fachkräftesicherung und Bürokratieabbau seien weitere Anstrengungen erforderlich. Doch bei einem runden Geburtstag wollte Nünemann vor allem auf das Erreichte statt auf die Probleme schauen – und mit seinen Gästen auf die Zukunft des Handwerks der Region anstoßen.
Textbasis: Quelle - Pressemitteilung der HWK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim
